Saisonstart am Wochenende

Nicht einmal acht Wochen ist es her, dass im Borscher „Sportpark An der Ulster“ die Sektkorken knallten. Mit der Ehrung für den bereits vier Wochen lang feststehenden Aufstieg in die Thüringenliga eröffneten die Rhöner die Festwoche anlässlich des 100. Vereinsgeburtstages. Der Staffelsieg hätte souveräner kaum ausfallen können. Neun Punkte Vorsprung, bestes Torverhältnis und in den 30 Punktspielen lediglich eine Niederlage zum Saisonauftakt gegen Ohratal standen am 15. Juni für den SV Borsch zu Buche.

In der schnelllebigen Sportlerwelt ist die beeindruckenden Saisonbilanz acht Wochen später nicht mehr als eine schöne Erinnerung. Für Trainer Andreas Mannel heißt es vielmehr, den Blick, seine Konzentration und sein geballtes Wissen rund um den Fußball nach vorne zu richten. Am Samstag geht es ab 14 Uhr beim FSV Preußen Bad Langensalza um Punkte.

Herr Mannel, was war in diesem Jahr in Borsch anders in der Vorbereitung auf die Saison in die Thüringenliga als ihre ersten beiden Jahre als Cheftrainer?

Im Training haben wir den Umfang von zwei auf drei Einheiten in der Woche erhöht. Außerdem sind die Einheiten deutlich intensiver als in der Vergangenheit. Bei der Auswahl unserer Testspielgegner haben wir einen höheren Gradmesser als in den vergangenen Jahren angesetzt. So gab es den Vergleich gegen den Hessenligist aus Hünfeld, der in unserer Region den Ton mit angibt oder die Partie gegen Steinbach. Da waren wir maximal gefordert und durften auch entsprechende Rückschlüsse über unsere Leistungsfähigkeit ziehen.

Sie haben vor dem letzten Testspiel gegen Meiningen zwei Tage mit Unterstützung aus dem Profibereich trainiert. Welche Zielstellungen hatten die drei Trainingseinheiten?

Wir haben im hochintensiven Bereich trainiert. Ziel war es, mit verschiedenen Trainingsformen mit und ohne Ball für unsere Spieler neue Reize zu setzen. Die Einheiten hatten es in sich und wir sind an die Grenze gegangen. Dabei waren auch neue Übungen, die neben der körperlichen Belastung auch den Kopf gefordert haben. Für alle brachten die knapp zwei Tage eine interessante Erfahrung.

Wie fällt Ihr Fazit der diesjährigen Vorbereitung aus?

Insgesamt war es eine ordentliche Saisonvorbereitung. Die Jungs haben gut mitgezogen. Die Trainingseinheiten und die Spiele zeigten aber auch, dass es noch genügend Luft nach oben gibt, so wenn es gilt, das Tempo hochzuhalten, bei der Intensität oder bei der Ballkontrolle.

Wie sehen Sie Ihre Neuzugänge?

Alle vier Spieler hatten überhaupt keine Anlaufschwierigkeiten, in die Mannschaft zu finden. Mit Theo Marschall, Maxim Bevz und Max Lückert sind junge Spieler zu uns gekommen, die bereit sind, zu trainieren. Das gilt auch für Maksim Kharim, der bereits über Erfahrung verfügt. Damit passen sie genau in das Anforderungsprofil und verfügen über die Dinge, die wir auf und neben dem Platz von einem Spieler erwarten. Alle vier sind durchaus Kandidaten für das Auftaktspiel in Bad Langensalza.

Wie gut ist das Umfeld für die Herausforderung Thüringenliga gerüstet?

Der Verein geht vorbereitet in die neue Saison. Sicher wartet auf uns einiges mehr an Herausforderungen als in der Landesklasse, so mit der Organisation der weiteren Fahrten. Wie wir die gestalten, wird unterschiedlich sein. Sicher werden wir wie in der Vergangenheit unsere Kleinbusse nutzen, aber auch, wenn erforderlich auf einen großen Bus zurückgreifen. Wir werden also ausgeruht und versorgt unsere Auswärtsspiele bestreiten.

Haben Sie sich Ihre zukünftigen Ligakontrahenten in deren Testspielen angeschaut?

Ich möchte, dass wir unseren Fokus vor allem auf uns legen. Das heißt nicht, dass wir blauäugig in die Saison starten. Viele der Konkurrenten stecken im Umbruch und ich habe es als sinnvoll angesehen, die Zeit maximal in unsere eigene Mannschaft zu investieren. Außerdem nutzen wir unsere Netzwerke und Kontakte. So sind wir auch entsprechend über Bad Langensalza informiert. Die Preußen haben einige größere Veränderungen im Kader gehabt und sich vor allem in der Offensive mit Spielern aus der Landesklasse verstärkt.

Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft in der neuen Spielserie?

Es gab noch nie so eine junge Borscher Mannschaft wie in diesem Jahr. Ich erwarte von meinen Männern, dass sie hungrig auf Erfolg sind und sich zerreißen, um zu gewinnen. Ich möchte täglich die Freude auf das Abenteuer Thüringenliga spüren. Klar gehen wir als Aufsteiger in den Partien eine Klasse höher, wie gegen Bad Langensalza, der Außenseiter. Wir brauchen den Willen, die Einsatzbereitschaft und das ganze Engagement der Spieler. Aber es gibt beim Stand von 0:0 keinen Grund, sich verstecken zu müssen.