
Bewährungsprobe gegen den Tabellenzweiten. Nach einem guten Saisonstart steht für den SV Borsch 1925 am kommenden Wochenende die nächste große Herausforderung an. Mit dem SV 09 Arnstadt gastiert der aktuelle Tabellenzweite der Thüringenliga im Sportpark an der Ulster – und bringt vor allem eines mit: die stabilste Defensive der Liga.
Die Rhöner haben sich als Aufsteiger schnell akklimatisiert. Acht Punkte aus den ersten fünf Partien bedeuten eine solide Ausgangslage für das Team von Trainer Andreas Mannel. „Grundsätzlich würde ich den Saisonstart mit acht Punkten aus fünf Spielen als gelungen bezeichnen“, sagt Torjäger Fabian Göb, der mit vier Saisontreffern bereits seine Torgefahr unter Beweis gestellt hat. Dennoch sieht er Entwicklungspotenzial: „Bei den Abläufen in den unterschiedlichen Mannschaftsteilen ist auf jeden Fall noch Luft nach oben.“
Am vergangenen Wochenende blieb das Team aufgrund einer Spielabsage ohne Einsatz. Ob das ein Vor- oder Nachteil für das Duell mit Arnstadt ist, darüber lässt sich trefflich diskutieren. „Grundsätzlich ist ein wöchentlicher Spielrhythmus nicht zu unterschätzen“, erklärt Göb, „aber wir haben das mit sehr gutem und intensivem Training wieder aufgefangen.“ Zudem konnte die Pause genutzt werden, um angeschlagene Spieler zurückzubekommen: „Es kommen definitiv zwei bis drei Jungs zurück, die uns in Fahner Höhe gefehlt hätten – auch ich war etwas angeschlagen. Von daher ist es auch kein Beinbruch, dass wir nicht gespielt haben.“
Mit Arnstadt wartet nun eines der formstärksten Teams der Liga – und eine echte Bewährungsprobe für den Neuling. Seit Saisonbeginn agieren die Gäste unter Trainer Martin Hauswald, einem alten Bekannten im Thüringer Fußball. Der frühere Zweitliga-Profi (Eintracht Braunschweig) hat den Fokus klar auf die Defensive gelegt – und das mit Erfolg. Arnstadt kassierte bislang nur drei Gegentore und agiert extrem kompakt. „Mit Arnstadt wartet natürlich ein echter Brocken auf uns“, weiß auch Göb. „Individuell sind sie sehr gut besetzt, und es erwartet uns mit die schwerste Aufgabe der Saison.“ Dennoch versteckt sich der SVB nicht: „Wir haben gegen SCHOTT Jena gezeigt, dass wir zuhause auch für Top-Teams unangenehm zu spielen sind. Offensiv haben wir einiges an Qualität und sind immer für ein Tor gut.“
Fabian Göb war in der vergangenen Spielzeit Torschützenkönig in der Landesklasse 3 und beweist auch eine Liga höher seine Abschlussqualitäten. Doch er merkt den Unterschied: „Das Niveau der Verteidiger in der Thüringenliga ist schon ein ganz anderes. Die Chancen, die man pro Spiel bekommt, sind deutlich weniger und man muss mehr investieren, um in diese Situationen zu kommen.“ Trotz allem bleibt er seinem Stil treu – nicht zuletzt, weil er sich auf seine Mitspieler verlassen kann: „Wir als Mannschaft sind gut genug, um unsere Offensivspieler auch in der Thüringenliga in torgefährliche Situationen zu bringen.“
Mit einem weiteren Punktgewinn oder gar einem Heimsieg könnte der SV Borsch 1925 ein echtes Ausrufezeichen in der Thüringenliga setzen. Dafür wird es auf eine geschlossene Mannschaftsleistung, taktische Disziplin – und einen eiskalten Fabian Göb im Strafraum ankommen. Das letzte Direktduell macht den Borschern dabei Mut, denn vor ziemlich genau zwei Jahren gab es im Pokal einen 2:1-Heimsieg. Damals spielte Borsch übrigens noch in der Landesklasse, Arnstadt sogar zwei Ligen höher in der Oberliga.
